Das Insassenschutzsystem stellt den Schutz der Insassen vor Verletzungen dar. Im Falle eines Unfalls kann die Sicherheit für die Insassen maximiert werden. Insassenschutzsysteme gehören zu den Sicherheitsmaßnahmen, welche auf die Geährleistung der Überlebenschancen und die Verringerung der Verletzungsschwere abzielen.

Unter Sicherheitsmaßnahmen allgemein werden alle diejenigen Maßnahmen verstanden, die beitragen Unfälle zu vermeiden und Unfallfolgen zu minimieren. Sicherheitsmaßnahmen sind Maßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit. Die unfallvermeidenden Maßnahmen zur Herabsetzung der Unfallhäufigkeit werden dem Bereich der aktiven Sicherheit und die unfallfolgenmindernden Maßnahmen dem Bereich der passiven Sicherheit zugeordnet. Die Unfallfolgenminderung umfasst diejenigen Schutzmaßnahmen, welche die Unfallfolgen für alle in Unfälle verwickelten Personen vermindern oder sogar vermeiden. Dies betrifft sowohl die Fahrzeuginsassen als auch die äußeren Verkehrsteilnehmer, wie Zweiradfahrer und Fußgänger. Im englischen Sprachgebrauch besteht die Bezeichnung der primären (primary) und der sekundären (secondary) Sicherheit.  Da es gilt, als „erstes“ Unfälle zu vermeiden und sollten sie dennoch eintreten, als „zweites“ die Folgen so gering wie möglich zu halten, ist dies dem Sinn nach die treffendere Bezeichnung [1].


Zeitlicher Ablauf des Unfallgeschehens

Die Sicherheitsmaßnahmen der passiven Sicherheit werden in Maßnahmen für den Selbstschutz und Partnerschutz unterteilt. Der Selbstschutz ist dabei auf die Sicherheitsmaßnahmen, die dem eigenen Sicherheitsbedürfnis dienen, ausgerichtet.  Weiter aufgliedern lässt sich der Selbstschutz in den Schutz der äußeren Verkehrsteilnehmer (auf motorisierten Zweirädern, Fahrrädern und Fuß gänger) in Form von Schutzkleidung plus Schutzhelme und in den der Insassen (in PKW und NFZ) durch das Insassenschutzsystem. Im Gegensatz dazu umfasst der Partnerschutz das Sicherheitsbedürfnis des Unfallpartners.

Während sich die Optimierung des Deformationsverhaltens der Frontstruktur an Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen auf den Unfallpartner im gegnerischen PKW auswirkt, ist der Schutz am PKW und NFZ hinsichtlich äußerer Verkehrsteilnehmer maßgeblich beeinflussbar durch die Gestaltung und Eigenschaft der äußeren Struktur des Fahrzeuges. Wobei die Auslegung der Deformationsstruktur sich sowohl auf den Selbst- als auch auf den Partnerschutz, sowie auf die innere als auch auf die äußere Sicherheit auswirkt.

Eine weitere Einteilung der Schutzmaßnahmen ist nach der Wirkrichtung dieser möglich. Es gibt zum einen die nach innen wirkenden Maßnahmen der inneren Sicherheit, zu dem das Gurtsystem, die Airbags und die Polsterung gehören und zum anderen die Maßnahmen mit der Wirkrichtung nach außen. Diese werden unter dem Begriff der äußeren Sicherheit zusammengefasst. Beispiel hierfür ist die Gestaltung der Außenfläche und Bauform sowie das Deformationsverhalten der Kontaktstruktur von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen.

Die folgende Übersicht gibt einen Gesamtüberblick über die Einteilung der Sicherheits-maß nahmen in der passiven Sicherheit und die Einordnung des Insassenschutzsystems in dieser.


Untergliederung der Passiven Sicherheit [1]


Quelle:

[1] Kramer, Florian: Passive Sicherheit von Kraftfahrzeugen. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, 1998

ISBN: 978-3-8348-0113-5 (http://www.vieweg.de)